Rund 20 Millionen Patientinnen und Patienten werden Jahr für Jahr in deutschen Krankenhäusern einschließlich Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen behandelt.
Das Bundesministerium für Gesundheit schätzt, dass zwischen 400.000 und 600.000 Patienten im Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen an Infektionen erkranken, von denen zwischen 10.000 bis 20.000 daran versterben. Diese erst in den Krankenhäusern und Rehaeinrichtungen erworbenen Infektionen („nosokomiale Infektionen“), insbesondere solche durch mit herkömmlichen Antibiotika nicht zu behandelnde Erreger („multiresistente Keime“) sind eine große Herausforderung für das Hygienemanagement in den Kliniken.
Die geltenden Hygienevorschriften hierzulande sind in der Krankenhausgesetzgebung der Länder geregelt, in Baden-Württemberg seit 2012 in Form der "Verordnung über die Hygiene und Infektionsprävention in medizinischen Einrichtungen" (MedHygVO) gültig.
An der BDH-Klinik Elzach stellt eine Hygienekommission, der unter anderem der Ärztliche Direktor, der Geschäftsführer und die Pflegedienstleitung angehören, in enger Kooperation mit externen und internen Fachkräften für Krankenhaushygiene die Einhaltung der Hygiene-Regeln sicher. Zu den Auflagen der Verordnung gehören u.a. die Bestellung von hygienebeauftragten Ärztinnen oder Ärzten und die regelmäßige Schulung der Mitarbeitenden im Hygienemanagement. Denn nur wenn alle für diesen Bereich sensibilisiert sind, lassen sich Infektionen, Gesundheitsgefährdungen und erhebliche Mehrkosten vermeiden.
Dies gilt auch den Umgang mit den Keimen, die als „Krankenhauskeime“ bekannt sind, wie beispielsweise MRSA oder ESBL. Durch strikte Beachtung von Hygieneregeln, allen voran die Händehygiene und individuelle Barrieremaßnahmen wie das Tragen spezieller Schutzkleidung, wird die Ausbreitung dieser Keime wirksam verhindert. Durch andere Maßnahmen wie spezielle Waschungen wird die Keimzahl bei den betroffenen Patienten verringert, so dass die normale Standortflora den Keim vollends eliminieren kann.
Schulungen zum sinnvollen und gezielten Einsatz von Antibiotika tragen ebenfalls dazu bei, die von vielen Expertinnen und Experten weltweit mit Sorge betrachtete allgemeine Resistenzentwicklung der Keime zu verlangsamen. Ursache hierfür sind auch die ständige Verbesserung und Ausweitung der medizinischen Therapien, die für sich gesehen notwendig und sinnvoll sind. Um den Patienten auch weiterhin ein Höchstmaß an Sicherheit bieten zu können ist auch in Zukunft intensive Forschung und ständige Weiterbildung auf dem sich sprunghaft entwickelnden Gebiet der Krankenhaushygiene erforderlich.
Dass in einem Krankenhaus Hygiene und Sauberkeit herrschen sollten, ist für die meisten Menschen zu Recht selbstverständlich. Meist sind es unangenehme Vorfälle, die das Thema „Krankenhaushygiene“ immer wieder auch ins Bewusstsein der Öffentlichkeit und in die Schlagzeilen der Tagespresse rücken.
Dabei gilt: die Hygienestandards in deutschen Krankenhäusern sind ausgesprochen hoch. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viel Planung, Logistik und Fachwissen heute notwendig ist, um den hohen Anforderungen zu genügen, wie sie etwa die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene vertritt. Sauberkeit aller Flächen im Krankenhaus ist selbstverständlich notwendig, aber eine zeitgemäße Krankenhaushygiene hat nicht nur mit Putzen und Desinfizieren zu tun. Die Infektionsprävention im Krankenhaus ist ein komplexes Gebiet, in das ständig neue Forschungsergebnisse einfließen und das sich deshalb rasch wandelt.
Die Abteilung Hauswirtschaft der BDH-Klinik Elzach, unsere "Reinigungs-Task-Force", ist für die Reinigung des gesamten Gebäudekomplexes sowie für die Wäscheversorgung der Stationen und die Bereitstellung der Berufskleidung zuständig. Die Abteilung besteht aus einer Hauswirtschaftsmeisterin als Leitung, einer Stellvertretung und über 20 Mitarbeitenden, von der Vollzeitkraft bis zur Samstagsaushilfe.