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Physiotherapie

Physiotherapie

Viele neurologische Patienten leiden unter Störungen der Sensibilität und Bewegungsstörungen, letzteres vor allem auch dann, wenn zusätzlich Schädigungen des Binde- und Stützapparates vorliegen. Fast jeder unserer Patienten ist deshalb auf physiotherapeutische Behandlung angewiesen.

Ein großes Team von Physiotherapeuten therapiert und betreut die Patienten nach individuellen  Therapieprogrammen. Die Regel ist die Einzelbehandlung. Grundlage für die Wahl des Therapieansatzes ist der maximale Nutzen, den der Patient durch die Behandlung erfährt.

 

Unser Therapieangebot

ARMEO 3D funktionelles Armtraining

Das Heck des Segelschiffes dreht sich durch den Wind. Konzentriert bedient der Mann die Steuerung. Langsam wird die Großschot gefiert, bis das Boot auf dem neuen Kurs liegt: eine perfekte Halse. Die Yacht ist stolze 1,20 Meter lang, ihr Heimatrevier ein Baggersee in der Rheinebene, der Skipper, Herr S., ist seit seiner Kindheit begeisterter Modellbaufan. Mit seiner Fernsteuerung steht er am Ufer, den Blick konzentriert auf das Boot gerichtet. Nach seinem Schlaganfall hatte er große Angst, sein Hobby nicht länger ausüben zu können. Daran, dass jetzt die „Batavia“ den herbstlichen See durchpflügt, hat unter anderem ein High-Tech-System in der BDH-Klinik Elzach Anteil, die Dieter S. nach seinem Schlaganfall behandelt hat.

2010 hat die Klinik 50.000 Euro investiert, um „Armeo“, ein modernes computergestütztes Therapiegerät für die funktionelle Therapie von Arm und Hand bei neurologischen Patienten, einsetzen zu können. Die BDH-Klinik Elzach ist eine von nur drei Einrichtungen in Baden-Württemberg, die diese hochwirksame Therapieform anbieten können.

Dieter S. war einer der ersten Patienten, die von dem futuristisch anmutenden Gerät profitierten. Nach einem Schlaganfall konnte er seinen Arm im Schulter- und Ellenbogengelenk nur gering selbstständig bewegen, die geschwollene Hand war komplett gelähmt.

Das neuartige, in der Schweiz entwickelte High-Tech-Gerät übernimmt je nach Bedarf Gewicht des betroffenen Armes, so dass auch Patienten mit stark eingeschränkter Armfunktion aktiv und selbstständig Wiederholungsübungen absolvieren können. Ein Computer stellt dem Patienten alltagsorientierte dreidimensionale Aufgaben und visualisiert an einem Monitor die durchgeführten Bewegungen. Herr S. erhielt eine sofortige Rückmeldung über das Ergebnis seiner Übungen. Schnell stellten sich Fortschritte ein, auf die das Gerät mit abgestuften, immer komplexeren motorischen und kognitiven Anforderungen reagierte. „So wird der Patient weder über- noch unterfordert, Defizite können individuell zugeschnitten gezielt beübt werden. Die meisten Patienten sind für die Arbeit am „Armeo“ zudem sehr motiviert“, erläutert Wolfram Helbig-Hennig, Leiter der Physiotherapie an der Elzacher Klinik.

Auch Professor Claus-W. Wallesch, Ärztlicher Direktor der BDH-Klinik Elzach, zieht eine sehr positive Bilanz: „Zweifellos verbessert das Gerät unsere Therapieoptionen bei der funktionellen Rückgewinnung von Hand- und Armbeweglichkeit nach Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder anderen neurologischen Krankheiten und Verletzungen. Wichtig ist, dass der Patient beim Training unbemerkt an die Ermüdungsgrenze heran- und darüber hinausgeführt wird, weil das Gehirn so am besten lernt.“

Herr S., der täglich 45 Minuten an dem neuen Therapiegerät üben konnte, war nach acht Wochen bei allen Aktivitäten des täglichen Lebens komplett selbstständig und konnte seinen rechten Arm beim Türenöffnen, der Zubereitung des Frühstücks, anderen Alltagshandlungen und vor allem an den Knöpfen und Joysticks der Fernsteuerung seines Modellschiffs wieder einsetzen.

Laufbandtraining

Seit Jahrzehnten werden zur Behandlung von neurologisch bedingten Gangstörungen Laufbänder eingesetzt. Die Patienten werden bei diesem Laufbandtraining mit einem Fallschirmgurt passiv gesichert. Damit ist eine komplette oder eine partielle Entlastung des Körpergewichtes möglich. Die Schritte werden reflektorisch durch die Bewegung des Laufbandes ausgelöst, wobei die Schrittfrequenz durch die Geschwindigkeit des Laufbandes bestimmt ist. Aufgabe der Therapeuten ist es, bei ungenügender Kraftentwicklung die Fußbewegungen bzw. Beinbewegung zu unterstützen und gegebenenfalls den Fußaufsatz zu korrigieren.
In Ergänzung zu konventionellen Therapien verwenden wir seit 1995 in der Behandlung von Gangstörungen (u. a. bei Patienten mit Hemiparese nach Schlaganfall) das Laufbandtraining, welches den Erfolg des Gangtrainings deutlich verbessert.
Bei schwer betroffenen Patienten, die nicht selbständig gehen können, wird initial ein Laufbandtraining mit Gewichtsentlastung empfohlen. Die Gewichtsentlastung sollte allerdings so rasch wie möglich reduziert werden.
Das Gehen von Patienten mit Hemiparese ist deutlich langsamer als das Gehen gesunder Personen. Wer schneller gehen kann, besitzt außerdem ein größeres Verhaltensrepertoire im Alltag (z. B kann mit sog. funktionellen Gehgeschwindigkeiten von 4,0-5,4 km/h eine Straße mit Ampelanlage in einer Großstadt sicher überquert werden). Überträgt man den Grundsatz "Man lernt, was man übt" auf die Gehgeschwindigkeit, bedeutet dies für die Rehabilitation von Patienten mit hemiparetischen Gangstörungen nichts anderes als "Wer schneller gehen will, muss auch üben, schnell zu gehen."
Theoretischer Hintergrund des Laufbandtrainings ist die bei querschnittsgelähmten Patienten gewonnene Erkenntnis, dass auch im Rückenmark bestimmte neuronale Strukturen in der Lage sind, koordiniert die zum Gehen notwendigen Muskeln zu aktivieren, d. h. dass Gehen auch über Rückenmarksstrukturen möglich ist und nicht, wie bisher angenommen, ausschließlich über kortikale Strukturen.

Bobath-Therapie

BDH-Klinik-Vallendar

Das Bobath-Konzept wurde durch das Ehepaar Karel und Berta Bobath in den 1950er Jahren entwickelt. Es ist ein bewährtes, weltweit verbreitetes und vor allem interdisziplinär angewandtes Bewegungskonzept für Patienten mit Bewegungseinschränkungen ( z.B. durch eine zentrale Schädigung). Grundprinzipien sind die Förderung der Aktivierung des Patienten, die Verbesserung seiner Haltungskontrolle sowie der Körperwahrnehmung.
Ursprünglich kam das Konzept aus der Physiotherapie, kann aber heute von allen Berufsgruppen angewandt werden. Es gibt Bobathkurse für Physio- und Ergotherapeuten, für Logopäden, Pflegekräfte und für Ärzte. Somit ist ein gemeinsames Wissen und Handeln gewährleistet.
Die Behandlung nach dem Bobath-Konzept unterscheidet sich je nach Art und Schwere der Erkrankung, nach der Lebensphase des Patienten und seinen Zielen. An der BDH Klinik wird das Bobath-Konzept schon seit vielen Jahren eingesetzt.

Seit 2013 haben wir einen eigene Bobathinstruktorin für Pflege im Haus.
In der Pflege umfasst das Konzept die Bereiche der Körperpflege, An- und Auskleiden, Nahrungsaufnahme, Ausscheidung, Kommunikation, Anpassung des Umfeldes (Positionwechsel im und außerhalb des Bettes), Mobilität und die soziale Integration. Im Vordergrund steht insbesondere die interaktive Zusammenarbeit von Pflege und Patient zur Aktivierung des Patienten sowie die Verhinderung von Sekundärschäden zum Erreichen bestmöglicher Selbständigkeit und Partizipation.

Propriozeptive Neuromuskuläre Facilitation - PNF

Die Abkürzung PNF steht für: Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, und bedeutet das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur. Gemeint ist damit in der Physiologie die Reizbildung und -leitung im nervalen und muskulären System für ein sinnvolles Zusammenspiel aller Muskeln und Gelenke des Körpers. Die Methode wurde in den Jahren 1946 bis 1951 in Amerika von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott entwickelt. Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern, orientiert an der normalen motorischen Entwicklung.

Die Bewegungsmuster zeigen sich in Halte- (statisch) und Bewegungsfunktionen (dynamisch) unseres Körpers. Überwiegend sind sie für das nicht geübte Auge weniger auffällig, obwohl sie bei normaler Motorik immer vorhanden sind. Sie verlaufen dreidimensional und diagonal, da die Muskulatur spiralig angelegt ist. Mit diesen definierten Bewegungsmustern und bestimmten Techniken wird therapeutisch gearbeitet. Es werden Stimuli wie z. B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, Extero- und Propriozeptoren ausgenutzt. ln einer festgelegten Art und Folge durchgeführt, kommt es zu den erwarteten Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion oder auch -entspannung (Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung). Ziele der Anwendung sind: Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren), Fördern der motorischen Kontrolle, Fördern der Mobilität, Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft sowie Fördern der Geschicklichkeit und Koordination.

Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie umfasst spezielle diagnostische und therapeutische Verfahren, die der Erkennung und Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat dienen. Mit speziellen Handgrifftechniken werden Bewegungsstörungen im Bereich der Arm- und Beingelenke oder der Wirbelsäule diagnostiziert. Dieser Befund dient als Grundlage für die Therapie. Manuelle Therapie wird sowohl zur Schmerzlinderung als auch gegen Bewegungseinschränkungen eingesetzt. Mittels therapeutischer Handgriffe werden Gelenke ziehend oder schiebend mobilisiert, um Druck zu mindern, Gelenke zu entlasten und verloren gegangene Beweglichkeit wieder herzustellen.

Brügger-Therapie

Die Brügger-Therapie ist nach ihrem Begründer, Dr. med. Alois Brügger, benannt. Sie gehört in zunehmendem Maße zum festen Bestandteil des physiotherapeutischen Angebotes und beschäftigt sich überwiegend mit dem aktiven Bewegungsapparat unseres Körpers, mit dem wir unseren Alltag im Beruf, in der Familie und in der Freizeit bewältigen und individuelle spezifische Aufgaben erfüllen.

Diese immer wiederkehrenden Bewegungen sollen physiologisch, koordinativ und ökonomisch durchgeführt werden.

Bei Überbeanspruchung der Strukturen (Muskeln, Bänder und Gelenke), z. B. beim Heben und Tragen von schweren Lasten, bei unphysiologischem Sitzen oder bei Fehlbelastung von Gelenken und der Wirbelsäule und bei übermäßiger Beanspruchung der Haltemuskulatur kann es zu Funktionsstörungen des Bewegungsapparates kommen.
Diese Funktionsstörungen äußern sich oft in schmerzhaften Bewegungen oder sogar in Ruheschmerzen in bestimmten Körperabschnitten. Schmerz ist immer ein Warnsignal für einen drohenden oder sogar schon bestehenden Schaden, auf den der Körper mit Schonmechanismen reagiert.
Diese Schonmechanismen zu erkennen und Rückschlüsse auf deren eigentliche Ursache zu finden, ist die therapeutische Grundlage der Brügger-Therapie. Daher muss eine erfolgreiche Therapie folgende Punkte beinhalten:

  • Das Auffinden der primären Faktoren, die den Patienten Schmerzen verursachen
  • Erlernen aufrechter Körperhaltung bei der Arbeit im Alltag
    Korrektur der Statik des gesamten Körpers
  • Lösen von Muskelverkürzungen infolge länger anhaltender Muskelarbeit
  • Lokale Behandlung (unter Zuhilfenahme von Wärme) von entstandenen sekundären Schädigungen und Ödemeinlagerungen im arthromuskulären System, die die aufrechte Körperhaltung behindern.

Funktionelle Bewegungslehre - FBL

Die Funktionelle Bewegungslehre wurde von Dr. h. c. Susanne Klein-Vogelbach, Physiotherapeutin in Basel/CH entwickelt. Die FBL Klein-Vogelbach ist ein Verfahren der unmittelbaren Bewegungsbeobachtung und ihrer Auswertung für die Therapie. Das Leitbild ist das normale Bewegungsverhalten des gesunden Menschen. Kann dieses Ziel nicht erreicht werden, sucht der Therapeut den bestmöglichen Kompromiss.
Die funktionelle Bewegungstherapie erfolgt durch Anwendung von Behandlungstechniken und/oder durch Instruktion von Modellübungen, welche an den Patienten angepasst und ständig aktualisiert werden. Klein-Vogelbach hat eine Vielzahl von therapeutischen Übungen entwickelt, mit deren Hilfe der Patient lernen kann, sein funktionelles Problem zu beheben und ein ökonomisches Bewegungsverhalten wiederzuerlangen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Vermittlung von Alltagsbewegungen. Bekannt sind vor allem die Übungen mit dem Pezziball. Zu den Bewegungstechniken gehören die "hubfreie Mobilisation", die "widerlagernde Mobilisation der Gelenke" und die "mobilisierende Massage".

Osteopathie

Die Osteopathie ist eine Therapieform, die vor 130 Jahren von dem amerikanischen Mediziner Andrew Taylor Still entwickelt wurde. Osteopathie meint eine ganzheitliche Heilmethode, in der der Therapeut sowohl mit den Händen diagnostiziert als auch therapiert. Der Mensch wird als Einheit gesehen, in der Funktionen und Strukturen in enger Wechselbeziehung stehen. Wenn Muskeln, Gelenke und innere Organe in einem physiologischen Gleichgewicht stehen, ist der Mensch gesund. Der osteopatisch ausgebildete Therapeut ertastet und löst manuell Blockaden in diesem System.

Rückenschule

Physiotherapeuten haben eine Vielzahl von Übungen entwickelt, mit deren Hilfe die Muskulatur gestärkt und der Rücken wirkungsvoll unterstützt werden kann. Da es genügend Übungen gibt, kann sich jeder ein Programm mit seinen persönlichen Lieblingsübungen zusammenstellen.

Sportliche Aktivität fördert nicht nur die Funktion von Bändern und Muskeln, sie trägt auch dazu bei, dass der Knochenstoffwechsel besser funktioniert. Knochenauf- und -abbau werden im Gleichgewicht gehalten.

Die Bandscheibe lebt von der Bewegung. Bei Entlastung nimmt sie Flüssigkeit und Nährstoffe auf. Bei Belastung wird Flüssigkeit aus ihr herausgepresst und Schlackenstoffe werden abtransportiert.

Richtig stehen, sitzen, liegen, bücken oder tragen - das müssen die meisten Menschen, die Ärger mit der Wirbelsäule haben, erst wieder lernen. Denn nur wenn wir uns rückengerecht, d. h. physiologisch bewegen, ist eine gleichmäßige Belastung auf die Bandscheiben gegeben.

Grundregeln für das Rückenschulprogramm:

  • Beginnen Sie immer sanft, und steigern Sie die Trainingsdauer und -intensität nur langsam.
  • Atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Atmen Sie bei Anspannung aus und während der Entspannung ein.
  • Brechen Sie Übungen, die Ihnen Schmerzen bereiten, sofort ab.
    Alle ausgesuchten Übungen sollten zwischen fünf- und zehnmal wiederholt werden.

Gute Übungsprogramme beginnen mit einer zehnminütigen Aufwärmphase, dann folgt eine ebenso lange Dehnphase. Am besten ist es, nicht zu viele verschiedene Übungen zu machen, sondern sich ein paar herauszusuchen, die Sie gut beherrschen.

Schlingentisch

Der Schlingentisch ist eine Gerätekonstruktion, in der ein Patient die Schwerelosigkeit am ganzen Körper oder an einzelnen Körperteilen erfahren kann.

Dazu werden einzelne Körperteile mit Hilfe von speziellen Seilzügen und Schlingen aufgehängt. Die Seilzüge sind so konstruiert, dass sie höhenverstellbar sind und das daran hängende Gewicht des Körperteils beim Hochziehen halbieren.

Der Patient kann nach vorheriger Anleitung eigenständig aktiv üben, Muskeln können gedehnt, Gelenke trahiert oder entlastend gelagert werden.

Ziele der Schlingentischtherapie

  • Kräftigung gelähmter Muskeln bzw. Muskelgruppen in axialen Aufhängungen
  • Traktion von Gelenken mit Gewichten oder Expandern
  • Gezielte Therapie (Extension) der gesamten oder Teilen der Wirbelsäule
  • Koordinationstraining
  • Mobilisation von Gelenken
  • Lagerung zur Entlastung oder Mobilisation von Gelenken und Muskeln
  • Bewegungserleichterung:
  • Der Patient kann unter Abnahme der Eigenschwere und ohne Reibungswiderstand Bewegungen leichter ausführen, die ihm aufgrund von Schmerzen und/oder Muskelschwächen sonst nicht möglich wären.

Elektrotherapie (Elektrostimulation)

Bereits im 19. Jahrhundert wurde versucht, elektrischen Strom zu Heilzwecken zu verwenden ("galvanische Therapie" nach Luigi Galvani). Im 20. Jahrhundert wurde eine Reihe von Verfahren der Elektrotherapie entwickelt. Anwendung findet die Elektrotherapie heute unter anderem bei der Behandlung von Schmerzen, Störungen der Durchblutung, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Lähmungen und Muskelschwäche.

Bei der Behandlung werden Leitungsplättchen (Elektroden) direkt auf die Haut angebracht.
Hinter der funktionellen Elektrostimulation bei Schlaganfall-Patienten steckt folgende Überlegung: Schlaganfall-Patienten können meist keine elektrische Aktivierung der Muskelgruppe der gelähmten Extremität (Arm und/oder Bein) erzeugen. Die elektrische Stimulation ist jedoch ein erster Schritt in der erneuten Schulung des zentralen Nervensystems, durch welche Teile des Gehirns aktiviert werden sollen. Indem der Patient selbst die elektrische Aktivität in den betroffenen Muskelgruppen zu steigern lernt, findet kognitives Training statt.

Wahrnehmungsbehandlung

Felicie Affolter, Schülerin des Entwicklungspsychologen Piaget, entwickelte ihr Konzept während ihrer jahrelangen Arbeit mit wahrnehmungsgestörten Patienten.
Handlungsabläufe, die von Patienten mit Wahrnehmungsproblemen nicht ausführbar sind, werden gemeinsam mit dem Therapeuten ausgeführt. Dadurch werden alltägliche Handlungsabläufe wieder erfahren, begriffen, spürbar, vertrauter; selbstständiges Handeln wird möglich und ein Lernprozess beginnt. Durch diese geführten Interaktionserfahrungen werden motorische, kognitive und emotionale Leistungen gefördert.
Das Affolter-Konzept wird auch "Geführte Interaktionstherapie" genannt. Diese Therapie ermöglicht es den Patienten, praktisch und alltagsbezogen zu lernen. Bei gestörter Wahrnehmung kann man durch gezieltes Führen an Händen und Körper während alltäglicher Geschehnissen zur Verbesserung der gespürten Informationssuche Beitragen. Führen bedeutet, dass eine andere Person (Therapeut, Angehörige, Pflegepersonal etc.) mit dem Körper des Patienten Handlungen so ausführt, dass gemeinsam Beziehungen zwischen Patient und Umwelt hergestellt werden.

Medizinische Trainingstherapie

Die Medizinische Trainingstherapie ist eine Therapieform, die mit Geräten arbeitet, die man zum Teil auch aus Fitnessstudios kennt. Der norwegische Physiotherapeut Rolf Gustavsen und die deutsche Krankengymnastin und Fachlehrerin Renate Streeck haben diesen therapeutischen Ansatz maßgeblich weiterentwickelt. Die Übungen werden sowohl in der Rehabilitation als auch in der Prophylaxe eingesetzt.

Motomed

Tägliche Bewegung ist so wichtig wie Essen und Trinken! Dies gilt insbesondere für Menschen mit Bewegungseinschränkungen aufgrund bestehender Grunderkrankung, wie z. B. nach Schlaganfällen, bei Multipler Sklerose (MS), Querschnittlähmung oder anderen Krankheiten. Hier kann fehlende Bewegung die Hauptursache einer ganzen Reihe von weiteren Folgeerkrankungen sein, wie zum Beispiel schmerzhafte Muskelverkrampfungen (Spastik), kalte Füße aufgrund von Durchblutungsstörungen, Gelenkversteifungen, Blasen- und Darminfektionen, Abführprobleme, Stoffwechsel- und Kreislaufstörungen und Abbau der Muskulatur.
In diesen Fällen haben sich die motorbetriebenen Bewegungstrainer MOTOmed weltweit bei vielen Tausend Rollstuhlfahrern und Bewegungsbehinderten zu Hause und in Einrichtungen seit über 15 Jahren ausgezeichnet bewährt.

Fahrradergometer

Die Vorzüge eines regelmäßigen Fahrradergometertrainings sind medizinisch unbestritten.
Das Herz-Kreislauf-Risiko wird erheblich vermindert und die persönliche Leistungsfähigkeit in optimaler Weise erhöht - selbst bis ins hohe Alter. Das Fahrradergometertraining wird nach einer ärztlichen Untersuchung, bei der auch die Leistungsparameter wie individuelle Belastbarkeit, Zeit, Pulsfrequenz und Blutdruck entschieden werden, unter physiotherapeutischer Aufsicht durchgeführt.
Pulsgesteuerte, individuell eingestellte Leistungsparameter verhindern Überbelastungen der Patienten.
Eine sukzessive Steigerung der Leistungsparameter (Watt und Zeit) trainiert das kardiopulmonale System.

Posturomed

Ein wichtiges Ziel in der physiotherapeutischen Behandlung ist die Verbesserung der Koordinations- und Reaktionsfähigkeit. Diese Fähigkeiten sind für den Patienten von elementarer Bedeutung.
1993 wurde auf der Fachmesse "medica" in Düsseldorf ein Hilfsmittel vorgestellt, welches für die entsprechende Therapie geeignet schien. Es handelte sich hierbei um einen an vier dynamischen Elementen aufgehängten Boden von 60 x 60 cm Größe. Dieser schwingfähige Boden soll den hierauf stehenden Patienten zur koordinativen Arbeit anregen. Auch einer Ermüdung der Haltemuskulatur soll durch die Dynamisierung des Stehens und eine Erhöhung des Reizes über die Fußsohle entgegengewirkt werden.
Der Patient hat jeweils die Aufgabe, die durch externe Kraftwirkungen verschobene Schwingebene wieder in ihre Neutralstellung zurückzuziehen. Trotz der langhebeligen Kraftaufwendung über den Fuß kommt es selbst bei hochgradiger Knieinstabilität zu keiner belastenden Scherkraftwirkung im Kniegelenk, da es bei jeder gewählten Bewegungsrichtung zugleich auch zu einer Anspannung gegenzüglerischer Muskeln kommt.
Vorteilhaft am Posturomed ist, dass der Patient sowohl teil- als auch vollbelastet üben kann. Neben einer Gewichtsübernahme durch die Gegenseite steht dem Patienten zusätzlich ein Sicherheitsgeländer zur Verfügung, an dem er sich mit den Armen stützen oder halten kann. Hierdurch ist man mit dem Gerät nicht örtlich gebunden, wie es beispielsweise der Fall wäre, wenn man zum Festhalten auf eine Sprossenwand oder ähnliches angewiesen wäre. Die unter dem Gerät angebrachten Transportrollen gestalten den Ortswechsel problemlos.

 

Individuelle Anpassung der Therapieinhalte

Die Therapieinhalte werden laufend an die Fortschritte unserer Patienten angepasst. Die Patienten sollen natürliche Bewegungsabläufe wieder erlernen und somit verloren gegangene Selbstständigkeit und Mobilität zurückgewinnen. 

Hierbei ist uns eine intensive Zusammenarbeit mit den Angehörigen besonders wichtig. Sollten Hilfsmittel benötigt werden, werden diese von unseren Physiotherapeuten in Zusammenarbeit mit Orthopädiemechanikern für den Patienten individuell ausgesucht und angepasst.

 

Physiotherapie von Anfang an

In der neurologischen Frührehabilitation liegt der Schwerpunkt neben der Vorbeugung von Pneumonien, Kontrakturen und Dekubitus auf der Hilfe zur Reorientierung in der Umwelt sowie am eigenen Körper.

Hierbei ist eine enge Zusammenarbeit aller Disziplinen erforderlich. Langjährige Erfahrung und kontinuierliche Fortbildung der Mitarbeiter kommen unseren Patienten in der Therapie zugute.

 

Ansprechpartner

  • Wolfram Helbig-Hennig

    Wolfram Helbig-Hennig
    Fachverantwortung Physiotherapie
    E-Mail

BDH-Klinik Elzach gGmbH
Am Tannwald 1–3
79215 Elzach 
Telefon 0 76 82 / 80 10 

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